Aktuelles Land wechseln? Deutschland | Deutsch Schweiz | Deutsch

ENERGIEEFFIZIENZARENA

WIE DAS EUROPAPARK-STADION IN FREIBURG SICH FÜR DIE ENERGIEZUKUNFT RÜSTET

Kapazität für 34.700 Fans, steile Tribünen, moderne Architektur: Das Europa-Park-Stadion ist seit Oktober 2021 die neue Heimspielstätte des Profi-Fußballvereins SC Freiburg. Das Stadion bietet eine direkte Anbindung an den ÖPNV, setzt auf die umfassende Nutzung regenerativer Energien – und eine energieeffiziente Lichtsteuerung durch intelligente Präsenzmelder von ESYLUX.

Schon von Weitem lenkt es durch seine rundum laufenden diagonalen Zugstützen für das Dach die Blicke auf sich: Als neue Heimat des Fußballvereins SC Freiburg soll das Europa-Park-Stadion Identität
stiften und gleichzeitig den gestiegenen Ansprüchen an Funktionalität, Stadionerlebnis und Unterhaltung genügen. Im Innern profitieren die Fans von der kompakten Bauweise, steilen Tribünen und der Nähe zum Spielfeld. Als optisches und emotionales Stimmungszentrum dient die Südtribüne als einzige Einrangtribüne mit Stehplätzen für bis zu 8.000 SC-Fans.

BAU IM ZEICHEN EINES GERINGEN CO2-AUSSTOSSES

Von Beginn der knapp 3 Jahre Bauzeit an stand der Neubau zudem ganz im Zeichen eines schonenden und klimafreundlichen Umgangs mit den natürlichen Ressourcen. „Energieeffizienz hat für uns einen sehr hohen Stellenwert“, berichtet Alexander Karthäuser, technischer Leiter des Stadions. Ausschlaggebend für den neu gewählten Standort war deshalb zum Beispiel die gute Anbindung an den ÖPNV, von dessen Dreifach-Haltestelle mehr als 10.000 Passagiere pro Stunde abfahren können. Ladesäulen für Elektroautos und Lademöglichkeiten für E-Bikes fördern die fossilfreie Mobilität.

Doch es ist vor allem die Sportarena selbst, der ein zukunftsweisendes Energiemanagement präsentiert. Oberhalb der Zuschauerränge entsteht seit Mai 2022 die weltweit größte Solaranlage auf einem Stadiondach. Die 15.000 Quadratmeter große Photovoltaikanlage soll mit 6.000 Solarmodulen bis zu 2,3 Millionen kWp Leistung produzieren und so den gesamten prognostizierten Jahresbedarf des Stadions decken. Eine effiziente Lösung fand sich außerdem in Sachen Wärmeversorgung: Sowohl das Hauptgebäude als auch die Rasenheizung für Spielfeld und Trainingsplätze werden mit Fernwärme durch Prozess-Abwärme eines Chemieunternehmens aus dem benachbarten Industriegebiet geheizt.

LED-BELEUCHTUNG ZENTRAL GESTEUERT PER KNX ODER DURCH PRÄSENZMELDER

Das Hauptgebäude des Stadions bietet auf insgesamt 5 Etagen Platz für Gastronomie, Büroräume, Medienvertreter und Räume für Sportler und Betreuer. Präsenzmelder der Serie COMPACT sorgen für automatische Energieeffizienz.

Ein weiteres wichtiges Thema in Sachen Energieverbrauch ist in jedem Stadion die Beleuchtung. Dies reicht von der Flutlichtanlage bis zum Kunstlicht in den Zuschauerbereichen und im Hauptgebäude, in dem sich die Spielerkabinen befinden, die großflächige Gastronomie oder auch die Büroräume für die Vereinsangestellten. Die Beleuchtung basiert überall auf LED. In den Hauptbereichen wird sie durch ein KNX-basiertes System zentral geschaltet, in allen anderen Zonen sorgen intelligente COMPACT-Präsenzmelder des Herstellers ESYLUX für einen präsenz- und tageslichtabhängigen Betrieb.

„Wir können so viel Energie sparen, weil die Beleuchtung automatisch ein- und ausgeschaltet wird“, erklärt Alexander Karthäuser. An anderen Orten habe er es schon häufig erlebt, dass man nach Hause geht und in der Hälfte der Büros noch das Licht brennt. Im Stadion dagegen würden die Melder so einen unnötigen Energieverbrauch vermeiden. Sie werden dafür in Treppenhäusern, Fluren, im Sanitärbereich und zur Lichtsteuerung in verschiedenen Räumen eingesetzt. Zuverlässiger als der Mensch nutzen die Melder durch das automatische Schalten dabei zugleich die hohe Lebenserwartung der LED optimal aus.

EFFIZIENTE LUFTVERBESSERUNG UND MEHR HYGIENE

Um weitere Gewerke mit einzubeziehen, fiel in den Toiletten die Wahl auf Präsenzmelder-Varianten mit zusätzlichem HLK-Schaltausgang. „Der Einsatz des HLK-Kontaktes als Zusatzfunktion zur automatischen Ansteuerung der Ablüfter wirkt sich vorteilhaft aus“, so Karthäuser. Der Melder schaltet die Lüftung bei erkannter Anwesenheit automatisch ein. Durch die Nachlaufzeit sorgt die Lüftung auch nach menschlicher Präsenz noch ein, zwei Minuten für frische Luft, anschließend schaltet der Melder die Lüftung automatisch wieder ab.

Ein weiterer Vorzug der Melder sei gerade in diesen hochfrequentierten Bereichen außerdem, dass sie den Lichtschalter ersetzen, die Beleuchtung und die Lüftung also berührungslos schalten. „Für die Hygiene ist das eine super Sache“, betont Technikchef Karthäuser. „Wenn an einem Spieltag mehrere hundert Personen diese Bereiche kurzzeitig betreten und ein Großteil der Personen den Lichttaster betätigen muss, dann ist das gerade in der heutigen Zeit nicht optimal den notwendigen Bedürfnissen angepasst.“

AUTOMATIONSKOMFORT AUCH FÜR DIE GREENKEEPER

Nicht zuletzt nehmen die Präsenzmelder Alexander Karthäuser und seinen Kollegen auch Arbeit ab. Durch die Automation müsse niemand mehr den sonst üblichen Rundgang machen, um zu prüfen, ob die Beleuchtung auch tatsächlich aus ist. Sehr komfortabel sei es auch in den Lagerräumen der Greenkeeper, den Fachkräften für die Instandhaltung und Bewirtschaftung des Rasenplatzes: „Gerade beim Betreten der entsprechenden Lagerbereiche zum Beispiel mit Fahrzeugen oder Equipment profitieren wir davon, dass die Beleuchtung einfach und unkompliziert auf die Präsenz von Personen reagiert.“

Gut gefallen habe ihm auch, dass sich die Melder per Fernbedienung parametrieren lassen. „Das erleichtert uns ungemein die Arbeit“, sagt Karthäuser. Wenn er an den Einstellungen etwas anpassen möchte, könne er einfach mit der Fernbedienung hingehen und zum Beispiel die Helligkeitswerte und die Sensitivität einstellen und anpassen. „In der Vergangenheit war der Einsatz von Leitern erforderlich. Es mussten dann entsprechend aufwendig Einstellungen angepasst werden. Jetzt ist der Vorgang erheblich komfortabler und schneller umzusetzen.“